Die eiserne Grenze

Peter Wagner, 1999, Austria, 53min, Deutsch mit englischen Untertiteln

 

Zwischen der Idee für „Die Eiserne Grenze“ und dem fertigen Film liegen 17 Jahre, zwischen dem ersten Dreh und dem Endprodukt immerhin 3 Jahre. Es war speziell die österreichisch-ungarische Grenze im Südburgenland, die den Autor Peter Wagner schon in Kindes- und Jugendtagen so intensiv beschäftigt hatte: beinahe jeden Sonntag war er mit seinem Moped nach Rechnitz oder Eisenberg gefahren, um dort stundenlang über jenen Zaun zu sehen, der angeblich ganze Machtblöcke und ideologische Welten trennte. War es nicht zugleich auch eine metaphysische Grenze gewesen, jener Ort des Verborgenen und Verbotenen, der diese obskure Anziehung, ja Faszination ausmachte?
Der nun entstandene Film ist das Produkt des Wachküssens einer alten Erinnerung, wenn auch auf stilisiert anderer Ebene: die Machtblöcke toben sich in der An- und Beziehung der Geschlechter aus, die propagierte Suche nach einander ist mit einem profunden, genauso persönlich wie ideologisch geprägten gegenseitigen Mißtrauen unterfüttert, das aber seinerseits wieder den Reiz aller Anziehung ausmacht. Immerhin aber scheint das dort an diesem durchwachsenen Ort gepflegte Missverständnis zumindest nach einem kleinen Punkt von Wahrheit zu schielen: es könnte das Missverständnis selbst die Wahrheit sein, in der kleinen, unscheinbaren Begegnung zweier Menschen inmitten größerer welthistorischer Bewegungen genauso wie in der historischen Wende selbst, da man in Wiedervereinigungen geht wie in Ehen, die schon nach den ersten Monaten einer Prüfung an der Realität der vermeintlichen Siegermacht zu scheitern drohen.

Mehr Info über den Film: https://www.peterwagner.at/topmenu/arbeiten/werkliste-filme/die-eiserne-grenze/

Watch movie here:

https://app.viloud.tv/watch/video/141f6870ac7c7ac111f6fcb508d6ee1e